Tag 9 im Rückblick – das Finale | #paminablog

Nach der letzten Zeltnacht dieser Tour kurbelte Irgendlink heute bei mehrheitlich trockenem Wetter von Hauenstein aus über Hinterweidenthal Richtung Dahn. Samt Planetenweg, den er auf dem Pamina-Lauter-Radweg findet.

Ab dem Neudahner Weiher führt ihn ein flach ansteigender Teerweg weiter Richtung Fischbach. Mit jeder Umdrehung der Radkurbeln rückt Hornbach, der Ausgangspunkt der Tour, ein bisschen näher. Doch auch heute bekommt er nichts geschenkt. Nochmals wirds so richtig hügelig. Auf der Biosphärenrunde zwischen Dahn und Fischbach zum Beispiel. »Etwa zwei Kilometer weit musste ich klettern. Mir graut davor, nach Vinningen hochzuradeln,« twitterte er am Mittag. Doch schließlich schafft er es nach Vinnigen:

Hornbach, Hurra!
Irgendlink hat es geschafft. Ich freue mich sehr mit.

Gegen halb acht hat er schließlich wohlbehalten das Einsame Gehöft erreicht.

Danke euch allen, die mitgeradelt sind.

Und weils so schön war, wieder ein kleines Screenie der ganzen Runde, allerdings ohne all die ganzen Schlenker. Beim Draufklick öffnet sich die ungefähre Karte.

Und hier direkt ab GPS-Kit-App:

Das heutige Wegstück könnt ihr hier gucken.

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Folgende Bilder und Kommentare hat mir Irgendlink gemailt.

Am Pamina-Lauter-Radweg, der von Hinterweidenthal ins Tal der Wieslauter bis Wissembourg und zum Rhein führt, gibt es verwunschene, knorrige Wälder.


Einer der höchsten Hochsitze von Rheinland-Pfalz steht am Biosphärenradweg etwa zehn Kilometer von Fischbach bei Dahn.


Die Pfalz lebt durch ihre roten Felsen. Hier bei Hinterweidenthal, wo man unweit auch den berühmten Teufelstisch bestaunen kann.


Auf der heutigen Strecke lagen vier Steigungen von ca. 120 Metern (ich schätze vorsichtig. Wahrscheinlich waren es mehr Höhenmeter). Der Radweg von Eppenbrunn über den Hochsteller Hof ins 441 Meter hohe Vinningen war verdammt anstrengend. Im Bild der Radweg am Straßenrand Richtung Sportplatz Vinninge. In der Urfassung dieses Artikels war das Selbstportrait vor dem Willkommensschild von Vinningen gelistet, das auch schon im obigen Tweet zu sehen ist.

Diese Eiche bei Dietrichingen markiert den letzten Hochpunkt, bevor es zum Start und Ziel der Reise, Hornbach, geht. Unbelaubt sieht der Baum besonders spektakulär aus.


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Eure Sofasophia

Tag 8 im Rückblick | #paminablog

Brrr, bei dem Wetter heute möchte ich ja nicht radfahren, dachte ich heute Morgen. Irgendlink tat es dennoch.

Dass es heute von seiner Seite noch keinen Blogartikel gab, lag vor allem am Wetter. Bestimmt gibt es bald Nachschub.

Im Gegenwind radelte Irgendlink heute vom Übernachtungshaus bei Germersheim weiter südwestlich Richtung Pfalz. Von Lingenfeld nach Schwegenheim schlug er eine Brücke zum Kraut-und-Rüben-Radweg, der wirklich so heißt und den Radlerinnen und Radlern das Leben auf dem Land, die Wichtigkeit von Landwirtschaft, nahe bringen soll.

Im Laufe des Tages erreichte Irgendlink schließlich den Pfälzer Wald. Unterwegs auf dem  Queichtalradweg liebäugelte er, des schlechten Wetters wegen, mit dem Gedanken, samt Rad in den Zug nach Hause zu steigen. Ehrlich, verdenken konnte ich es ihm nicht. Doch weil das Wetter morgen wieder besser werden soll, mag er nicht abbrechen.

Den Humor jedenfalls hat er im Regen nicht verloren, denn er zitierte auf Twitter einen Spruch, den wir neulich am Telefon kreiert haben:
»Sie zu ihm: Du wechselst die Radwege ja so häufig wie die Unterhosen.
Er zu ihr: Öfter.«

Trotz des Regens und aller ihm von diesem aufgenötigten Pausen ist er heute ziemlich weit gekommen und hat sich für eine weitere Zeltnacht entschieden. Die letzte, bevor er sich dann morgen wieder ins eigene Bett fallen lassen kann.

In der Nähe von Hauenstein, mitten im Pfälzer Wald steht nun sein Zelt und trotzt Wind und Wetter.

Das heutige Wegstück  könnt ihr hier gucken.

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Folgende Bilder und Kommentare hat mir vorhin Irgendlink gemailt.

Ein Nudelladen in Großfischlingen bei Landau hat alle nur erdenklichen Nudelmotive und Farben im Programm. Sogar Einhornnudeln.

In Edesheim vor einer Weinschänke sagt einem das Schild am alten Rad, wann geöffnet ist und warum nicht.

Ich war noch niemals in New York, aber in Siebeldingen am Queichradweg lässt sich die Freiheitsstatue dennoch besichtigen.

Eine Libelle (Insekt) in Übergröße mit einer Wasserwagenlibelle ziert einen Kreisverkehr in Annweiler. Burg Trifels thront nebelverhangen über der Stadt. Es regnet stark.

In Hauenstein vor einem Fahrradgeschäft direkt am Queichtalradweg entdeckt Herr Irgendlink sein neues Reisegefährt. Es gibt einen Schlauchautomaten vor dem Laden.

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Eure Sofasophia

Tag 7 im Rückblick | #paminablog

Die Östringer Zeltnacht war – wie zu erwarten – kühl und so freut sich Irgendlink darauf, heute Nacht mit einem Dach über dem Kopf schlafen zu können. »Eine Twitterfreundin  hatte spontan und unbekannterweise gestern Abend angeboten, dass ich bei ihnen übernachten könne,« bloggte er heute Morgen. Damit wurde also die Region Germersheim sein heutiges Tagesziel.

Nach Bad Schönborn über Waghäusel Richtung Philippsburg findet er schließlich den Rheintal-Radweg. Nicht lustig klingt das bei Irgendlink auf Twitter: »Der Radweg führt zudem an stark frequentierter Straße. Ramdösig Autos zählend: über 100 in zehn Minuten.«

Wohlbehalten gelandet hat er frischgeduschte Grüße vom Übernachtbesuchsort geschickt. Klingt gut, finde ich.

Für alle, die nur sporadisch die Strecke mitgucken, füge ich hier ein Screenie der bisher ungefähr erradelten Strecke ein. Per Draufklick öffnet ihr die entsprechende Karte.

Das heutige Wegstück – aber natürlich nicht ganz bis zur Haustür – könnt ihr hier gucken.

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Folgende Bilder und Kommentare hat mir Irgendlink gemailt.

Das Zeltlager am Waldrand in der Nähe von Odenheim lag ideal auf einer ruhigen Wiese am Waldrand.

Eine fest im Beton verankerte Kasse vor einem Blumen-zum-selbst-Pflücken-Feld nahe Kronau. In Schwarz-Rot-Gold.

Das erste und einzige Mal, dass ich ein Hinweisschild der Schönborn-Route sehe, die ich den ganzen Tag suchte, war in Waghäusel, kurz bevor ich die rechtsrheinische Rheinroute erreichte.

Die Eremitage in Waghäusel, ein beeindruckendes, sternförmiges Schloss aus dem 18. Jahrhundert.

Während der badischen Revolution 1848/49 wurde im Kampf für Freiheit und Menschenrechte die Schlacht von Waghäusel geschlagen. Das Denkmal erinnert an die Männer und Frauen, die für die Freiheit kämpften.

Die rechtsrheinische Rheinroute südwärts bis zur Germersheimer Rheinbrücke ist der letzte der Radwege, die ich auf meiner Runde ums Paminaland im Bereich Mittlerer Oberrhein nutzte.


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Eure Sofasophia

Tag 6 im Rückblick | #paminablog

Nach einer Nacht im Gasthaus radelt Irgendlink heute weiter Richtung Pforzheim, um den Enztalradweg zu erkunden. Von der gestrigen Bergtour noch erschöpft, ist er froh, dass die Radwege hier wieder besser ausgebaut und beschildert sind. Für eine Weile folgt er anschließend dem Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg Richtung Norden. Und ja, auch heute geht es hügelig weiter – diesmal aber eher abwärts.

In Östringen hat er für diese Nacht sein Zeltlager aufgeschlagen.

Das heutige Wegstück könnt ihr hier gucken.

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Die folgenden Bildkommentare sind von Irgendlink:

Aus der Bilderserie ‘Du kommst hier nicht rein’, die ich seit einigen Jahren pflege, hier ein eher humoriges Motiv. Die Tür des Seitenflügels des Gasthofs Linde in Dobel.

Wegen der gestrigen harten Etappe auf Forstwegen bis auf fast 1000 Meter hinauf (die Info zur Höhe gab mir der Wirt der Linde), scheue ich den Radweg, der sich westlich der Landstraße schlängelt und fahre stattdessen auf wenig befahrenen Straßen Richtung Neuenbürg an der Enz. Diese Variante ist durchaus okay. Ich empfehle jedoch denjenigen, die Paminaland im Uhrzeigersinn erfahren, die Radwege zu nehmen, da es am Abschnitt Enztal-Dobel ohnehin bergauf geht. Im Bild Kirche in Dennach.

In Neuenbürg hat man eine Hauswand mit einem großen roten Herz bemalt.

Ein Schild, das vielleicht von Umweltaktivisten aufgehängt wurde, weist aufs 14.000 km von Pforzheim entfernte Weddelmeer in der Antarktis hin.

Karl-Henning Seemann schuf diese ‘Männliche Figur’, die seit 1986 die Fußgängerzone in Pforzheim ziert. Das Kunstwerk wurde durch Spenden finanziert.

Brettern mit seinen wundervollen Fachwerkhäusern ist unbedingt sehenswert. Hier ein Panorama aus dem Zentrum.

Unweit des Bahnhofs Brettern steht vor einer Baufirma diese alte Straßenwalze.

Ortsausgangs Brettern gibt es eine Vorstadt-Sparkassenfiliale mit sehr charmanter Holzfassade.

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Eure Sofasophia

Der Badische Knoten | #paminablog

Gerade erreicht mich eine E-Mail, die die fehlende Beschilderung der Radwege und die Umleitungsstrecken zwischen Haguenau und Drusenheim bei der Rheinfähre erklärt: ab Frühling wird es einen nigelnagelneuen grenzübergreifenden Rundkurs zwischen Elsass und Baden geben. Zitat aus der Mail (Danke, Herr Ilzhöfer, für die schnelle Information):

“Die Radstrecke Radeln ohne Grenzen wird bis Mitte Mai komplett überarbeitet, weswegen seit geraumer Zeit keine aktive Bewerbung mehr stattfindet. Es wird ein 94 km langer Rundkurs in Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen entstehen. Auf deutscher Seite bleibt die Strecke weitestgehend identisch, auf französischer Seite hingegen gibt es einen komplett neuen Verlauf. Des Weiteren wird es einen neuen Namen geben (“PAMINA-Rheinauen Süd”) sowie ein neues Routenlogo.”
Ende des Zitats.

Da muss ich wohl noch einmal vorbeischauen. Ich bin schon sehr gespannt.

Doch zurück nach MI (ich kam gestern Abend in den Genuss eines Flammkuchens schwäbischer Art und bin nun verunsichert, ob ich noch in Baden bin oder schon in Schwaben. Leuten von auswärts dürfte die Baden-Schwaben-Verwechslung ohnehin geläufig sein und somit scheren sie beide Länder über einen Kamm …)

Wie auch immer.

Schon vor Reisebeginn wollte ich einen Artikel schreiben über die Radwege am Mittleren Oberrhein, also hier in Baden (oder/und Schwaben 😀), augenzwinkernd mit dem Titel der Badische Knoten. Zu viele verschiedene Radwege hatte ich in meine Runde ums Paminland einkompiliert, als dass sich da noch einen Überblick finden lässt. Im ersten Artikel des Blogs gibt es hierzu eine Liste und in der Wegekarte rechts neben diesem Artikel erkennt man das Dilemma ja auch.

Die Navigation ist entsprechend abenteuerlich und nun, da ich mitten drin stecke im Badischen Knoten, kann ich empfehlen, dass es am besten ist, nach Ortsnamen zu navigieren und den grün-weißen Radwegschildern zu folgen. Grob sind dies ab Greffern am Rhein Lichtenau, Bühl, Baden-Baden, Kuppenheim, Rastatt. Je mehrere Radwege bieten sich als Möglichkeit. Meist auf ruhiger Straße oder als Begleitweg an Straßen. Die Gegend ist dicht besiedelt.

Meine gestrige, zweite Zeltnacht war eiskalt. Mehrmals wachte ich auf und heizte das Zelt mit dem Spirituskocher. Schwitzhüttenfeeling für eine halbe Stunde. So bin ich froh, dass frühmorgens ein Mann in der Kleingartensiedlung werkelt, neben der ich gezeltet habe und mir ein Bäckereicafé in Sinzheim empfiehlt. Vorkirchgängliches Treiben. Noch ist es ruhig in der Bäckerei. Aber sobald die Gottesdienste enden, wird es bestimmt voll.

Als ich die Bäckerei verlasse, ist die Straße gesperrt und um die Ecke hat sich eine Gemeinde versammelt. Menschen strömen aus allen Gassen in die Richtung, hey und klar, es ist Palmsonntag. Alle tragen Zweige und Grünzeug, feierlich gekleidet. Der Beginn einer Prozession. Der Pfarrer sagt durchs Mikrofon an, dass man mit Lied 219 beginne, Zwei eins neun, wiederholt er. Gut hundertfünfzige Leute stehen am Platz. Ich schlängele mich durch und radele nach Baden-Baden, verirre mich ein paar Kilometer stadteinwärts, finde den Weg wieder nach Kuppenheim. Abstecher zum Schloss Favorite, einem alten Lustschloss mit riesigem Park (den hatte ich übrigens auf der Karte als möglichen Wildzeltort ausgemacht 😉)

Endlich die Murg. Ziemlich breiter, eingedämmter Fluss. Im Hintergrund droht der Schwarzwald. Ob es eine gute Idee war, nach etwa fünfzehn Kilometern auf der Tour de Murg den Schwarzwaldradweg ab Gernsbach nach Norden zu nehmen? War es nicht.

Zunächst beginnt es jedoch äußerst idyllisch durch den Gernsbacher Kurpark stets aufwärts auf einem meist geteerten Weg ins Igelbachtal. Loffenau als Ziel. Ab dort wirds eklig. Der Radweg verläuft einige Kilometer auf der Straße, die, Sonntag-sei-Dank, von hunderten Sonntagsausflüglern befahren ist. Falls man sich über die gute Luft in der Gegend wundert, die Stickoxide sind jetzt alle in meiner Lunge. Wahrscheinlich radelt sichs auf der etwa vier Kilometer langen Straßenpassage wochentags ganz entspannt. Schließlich schlägt sich der Radweg aber ins Niemandsland jenseits der Straße nach Bad Herrenalb, aber nun kommt es ganz dick: unendlich aufwärts unendlich steil. Irgendwann diagnostiziert das GPS 698 Meter Höhe. Der Forstweg ist nun verschneit. Ich muss schieben. Aus acht Kilometern bis zu meinem Ziel Dobel, die ich normalerweise trotz der Steigung in weniger als einer Stunde geschafft hätte, werden zwei Stunden oder gar mehr. Immer wieder muss ich das Fahrrad schieben, rutsche ich im Schneematsch umher.

Heilfroh, dass ich dann gegen 19 Uhr endlich das Dorf erreiche und mich in einem Gasthaus einmieten kann. Zum Abendessen gibt es Flammkuchen schwäbische Art. Statt Zwiebeln und Speck ist er mit Blut- und Leberwurst belegt.

Tag 5 im Rückblick | #paminablog

Ein Sonntag wie aus dem Radtourenbuch. Heute hat sich Irgendlink  nach einigen Herausforderungen einen Weg durch die Schwarzwälder Berge erradelt.

“Das Fahrrad glänzt im Gegenlicht. In Nordmulden liegt Schnee. Tauwasser sammelt sich, läuft ab, plätschert. Ein Zitronenfalter irrt umher.” So twitterte er heute Nachmittag vom Schwarzwaldradweg.

Im Gasthof zur Linde in Dobel hat er sich für diese Nacht ein Zimmer genommen.

Das heutige Wegstück könnt ihr hier gucken.

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Die folgenden Bildkommentare sind von Irgendlink:

Der vermutlich höchste Punkt meiner Reise ist der Weithäusleplatz ca. fünf Kilometer südlich von Dobler. Ab dem Murgtal bei Gernsbach gings nur bergauf bis dahin. Geschätzt ca. 800 Meter hoch.

In Kuppenheim stößt meine Pamina-Rundroute auf den Radweg Tour de Murg, der entlang der Murg über Gaggenau in den Schwarzwald führt. Beängstigend drohen die Berge und geben mir das Gefühl, in eine Falle zu radeln. Leider soll dieses Gefühl nicht trügen.

In Oberndorf kurz vor Gaggenau hütet die gestrenge Frau Sauhirtin etliche Schweine. Ich lasse es mir nicht nehmen, auf den Bronzen ein Selfie zu machen. In Gedanken an den Zweibrücker Sauplacken auf dem Hallplatz, der eine ganz ähnliche Konstellation zeigt.

Die Murg hat über die Jahrtausende harten Fels ausgewaschen. Am sandigen Ufer wächst Gras und liegt allmögliches Treibgut.

In Gernsbach an der Murg zieren bunte Schaufensterpuppen das Straßenbild.

Dann wirds happig. Welpenschutz genießend fährt der Schwarzwaldradwegradler durchs idyllische Igelbachtal nach Loffenau, um sodann auf hoch von Motorrädern und Cabrios frequentierter Straße vier Kilometer aufwärts radelnd gemartert zu werden. Doch nicht genug. Eine Waldstrecke, an deren Beginn nicht umsonst ein Schneekettenpflicht-Schild steht, bringt abartige Steigungen, denen man nur mit Schieben begegnen kann. Bei der Plotzsägmühle (Suchmaschinenempfehlung) bietet eine Bachquerung die Chance zum Schuhe reinigen.

Die Höhenmeter gehen ins Land. Ab etwa 700 Metern liegt in den Nordmulden Schnee. Das Rad mit den schmalen Tourenreifen muss ich kilometerweit aufwärts schieben, was die Tagesetappe beängstigend längt. Ich bin mutterseelenallein.

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Eure Sofasophia

Tag 4 im Rückblick | #paminablog

Nach einer doch eher recht kühlen Nacht, hat sich heute endlich die Sonne blicken lassen. Um die Mittagszeit kreuzt Irgendlink Haguenau, eine Stadt, die wir beide in den letzten Jahren schon zigmal per Auto in Süd-Nord- und Nord-Süd-Richtung passiert haben. Diesmal durchquert sie Irgendlink bei schönstem Frühlingssonnenschein von Westen nach Osten. Immer Richtung Rhein, verläßt schließlich Frankreich mit der Fähre und erreicht Baden-Würtemberg.

Die Radroute ab Haguenau ist entweder missverständlich ausgeschildert oder hat den Namen Radweg nicht wirklich verdient, schreibt Irgendlink sinngemäß auf Twitter.  Dass ’die Männlein’ dies- und jenseits des Rheins heute offenbar den Frühling spüren, schlägt sich leider nicht selten in hochtourigem Motorlärm nieder.

In der Nähe von Sinzheim, nicht weit von Baden-Baden, hat Irgendlink inzwischen sein Zelt aufgebaut und hat es schön warm.

Das heutige Wegstück könnt ihr hier gucken.

Und ungefähr so sieht das bisher erradelte Paminaabenteuer der letzten vier Tage auf der Karte aus:

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Die folgenden Bildkommentare sind von Irgendlink:

Detail einer mehrere benachbarte Häuser übergreifenden Wandmalerei in Pfaffenhofen. Mit Name des Künstlers vermutlich: Mahler Edgar

An einem weiteren Haus in Pfaffenhofen noch weitere Kunstwerke, die Mahler Edgars Handschrift tragen. Ich fand auf die Schnelle vier derart bemalte Gebäude im Umkreis von einem halben Kilometer.

Bunte Osterbackwaren in einer Boulangerie in Haguenau.

In allen Gemeinden der Gegend sind Straßen und Privatgärten osterlich geschmückt. Hier in der Fußgängerzone in Haguenau.

Panorama in Haguenau.

Vor der Kirche in Drusenheim wird der Platz erneuert.

Die Rheinfähre von Drusenheim nach Greffern fährt ab fünf Uhr früh permanent hin und her. Benutzung gratis.

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Liebe Grüße aus der Homebase
Eure Sofasophia

Tag 3 im Rückblick | #paminablog

Die Felswohnungen von Graufthal seien ein Kleinod, twitterte Irgendlink heute Morgen, und träumte von einer Karriere als Felswohnungsblogger.  »Die Kammer, in der einst ‘Fels-Käthe’ wohnte, soll mein Refugium sein.« Doch schließlich riss er sich los und radelte weiter Richtung Osten.

Später, auf der Straße nach Lutzelbourg, am Rhein-Marne-Kanal entlang, ist es unserm Radler dann doch ein bisschen einsam zu Mute. Doch zum Glück gibts Éclairs. (Pssst, einer der Gründe, warum Irgendlink Frankreich so mag, sind diese pappigsüßen Dinger.)

Das Schloss Saverne sei riesig, twittert er von unterwegs.

Da Künstlerkollege Serge, den Irgendlink spontan heimsuchen wollte, nicht zuhause ist und eine Vermieterin ihn abwies, hat er schließlich beim Eindunkeln das Zelt bei Pfaffenhofen an der Moder aufgebaut.

Das heutige Wegstück könnt ihr hier gucken.

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Die folgenden Bildkommentare sind von Irgendlink:

Die Felsenwohnungen in Graufthal sind teils zweistöckig. Türhöhe kaum 2 Meter. Die Besichtigung kostet 2,5 €.

Bunt angemalte Altreifen in einem Vorgarten muten an wie Beet gewordene Olympische Ringe.

Jedes noch so kleine Dorf hat eine feierlich geschmückte Mairie, eine Ortsverwaltung. Hier Berling nahe Phalsbourg.

Ein verwittertes Gottesdienstschild empfängt einen, wenn man von Phalsbourg abwärts fährt nach Lutzelbourg am Rhein-Marne-Kanal. Der Kanal folgt an dieser Stelle dem schluchtartigen Tal des Zorn.

In einem Unterstand des Clubs Vosgien pausierend mit Blick auf Lutzelbourg. Der Club Vosgien ist eine Wandervereinigung. (https://www.club-vosgien.eu/)

In einer englischen Telefonzelle in Saverne ist eine kleine immer offene Tauschbibliothek eingerichtet.

Ein Einhorndenkmal in Saverne.

Nach anfänglichen Beschilderungsmängeln mausert sich der Radweg Saverne-Haguenau schon kurz hinter Saverne zu einem gut navigierbaren Mittelstreckenweg. Ab Dossenheim folgt er oft einer ehemaligen Bahntrasse. Hier ein Schneckendenkmal am Wegrand.

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Eure Sofasophia

Die Neue Graufthaler Direkte | #paminablog

Wie man es richtig macht, wie man es auch machen könnte und wie ich es letztendlich gemacht habe und warum das eine gute Entscheidung war, davon handelt dieser Artikel. Die Fakten: Standort Bonnefontaine, Bremse kaputt, Zeitverlust, Schlechtwetterfront naht. Schwarzhandoperation am offenen Herzen des Radels. Bremsbacken können ja so widerspenstig sein.

Die sicherlich einfachste Möglichkeit, ab Bonnefontaine das Paminaland weiter auf Radwegen zu umrunden ist, dem Saarkohlekanal zu folgen bis zur Kanalkreuzung mit dem Rhein-Marne-Kanal. Ich bin die Strecke schon mehrfach geradelt. Schöne, geteerte Kanalradwege, die in der Seenplatte um den Stockweiher bei Mittersheim spektakulär mitten durchs Wasser führen. Die Weiher wurden übrigens angelegt, um die Kanäle mit Wasser zu versorgen.

Der Radweg ostwärts am Rhein-Marne-Kanal führt bis etwa Hesse/Schneckenbusch nicht direkt am Kanal, sondern über ungenutzte Sträßchen. Spektakulär wird es in Arzwiller, wo die alte Kanalstrecke durch einen Tunnel und über viele Schleusen (10-20 Stück) durch eine Schlucht nach unten führt. Heute liegen die Schleusen still. Der Radweg ist streckenweise auf Stelzen und Stahlkonstruktion mitten im ausgetrockneten Kanal. Unten bei Lutzelbourg geht es dann weiter bis Saverne, was mein gestriges Tagesziel hätte sein können.

Aber ich habe mich ja für die zweite Variante entschieden, nicht ahnend, dass ich sie nicht umsetzen kann. Ich nenne sie die ‘Neue Graufthaler Direkte’. Quer durchs Krumme Elsass. Sie ist viel kürzer als die Kanal-Variante. Von Bonnefontaine radelt man am Besten zurück zum Kanalradweg, nach Harskirchen, dann den regionalen Radweg 65, in der Open Cycle Map verzeichnet, bis Saar-Union. Dann den Radweg 64 nehmen, ebenso in der OCM eingetragen, über Thal-Drulingen hinauf nach Drulingen und ab Lohr runter nach Graufthal Oberhof, Phalsebourg, Lutzelbourg et voilà Saverne.

Hier kommt nun das Schicksal ins Spiel, die nackte Realität. Ich fasse noch mal zusammen: Bonnefontaine, Gärtnerhaus eines Châteaus, ungefähr bei Schleuse 16 am Saarkohlekanal, Gemeinde Altwiller, um es präziser zu sagen, etwa 15 Kilometer südwestlich von Sarreunion. Aufwändiges Radelschrauben, Schlechtwetter, elf Uhr komme ich endlich los, kann gerade noch so einen Blick auf das zerfallende Schloss hinter jungknospenden Bäumen werfen, da fallen die ersten Flocken. Schneee. Um abzukürzen nehme ich die gerade Strecke vom Saarkanal nach Diedendorf etwa fünf Kilometer bis zu Flüsschen Saar (muss man sich mal vorstellen, wie weit der Kanal von seinem Wasserspender entfernt ist). Ab dort auf Schreiasphalt und recht forscher D8 ein paar Kilometer bis zum Einstieg des Radwegs 64. Ich müsste nicht nach Saar-Union, aber die Menschen, die ich frage, ‘gibts in Thal-Drulingen eine Bäckerei, Supermarkt, Restaurant, Ir-gend-was, wo man sich mal aufwärmen könnte?’, sagen alle nein. Was mir einen Schwenk nach Saar-Union aufhalst und, besonders schlimm, anschließend vier Kilometer Nationalstraßenaufwärts bis Thal-Drulingen. Dennoch, das Aufwärmen in einem Schnellrestaurant beim großen Supermarkt war es wert.

Der Rest der Strecke führt über den kaum beschilderten Radweg 64 auf ruhigen Landstraßen. Nicht ganz ohne Berge, aber ich kann die Variante ‘Neue Graufthaler Direkte’ hiermit empfehlen (all jenen zum Beispiel, die die Kanalstrecke schon kennen, denn die ist ebenso spektakulär vong Landschaft her).

Fazit: es regnete den ganzen Tag und auf den Höhen des La Petite Pierrer Lands, wie ich es flapsig nenne, lag vereinzelt noch Schnee.

Tipp: in Drulingen gibts Läden und Bäckerei. In Graufthal kann man im Hôtel du vieux Moulin nächtigen. Man spricht oft Deutsch.

Heutiger Plan: eventuell ein Stück abschneiden und ab Oberhof quer östlich zum Radweg Saverne-Haguenau, oder eben doch runter nach Saverne, der Vollständigkeit halber und, na ja, das Schiffshebewerk bei Lutzelbourg würde ich mir auch mal gerne wieder anschauen.

Tag 2 im Rückblick | #paminablog

Nach dem sonnigen Tourstart hat heute das Wetter ziemlich verrückt gespielt. Schnee, Regen und Schneeregen haben das Radeln heute anstrengend gemacht. Und kalt. In Sarre-Union hat sich Irgendlink darum einen Sarreburger gegönnt und sich aufgewärmt. Das Krumme Elsass ist übrigens nicht nur geografisch sondern auch topografisch krumm und die Hügel erst! Die haben es in sich.

In einem Café in Drulingen gönnte er darum seinen klammen Fingern und Beinen und dem sich leerenden Handyakku eine Pause.

Bis Graufthal radelte er weiter und fand sein heutiges Nachtlager dort, in der Alten Mühle.

Das heutige Wegstück könnt ihr hier gucken.

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Bilder? Gerne. Die Bildkommentare sind auch heute wieder von Irgendlink:

Der Wald von Bonnefontaine ist größtenteils in Privatbesitz. In regelmäßigen Abständen hängen Schilder an den Bäumen, die das Betreten verbieten.

Ein ‘Burger de la Sarre’ in der Kantine des Supermarkts E. Leclerc in Saar-Union diente als Trost für den Schneefall und als Stärkung für vier Kilometer Nationalstraßen-Passage bergauf nach Thal-Drulingen.

Thal-Drulingen. Selbst winzige Dörfer haben im Krummen Elsass oft zwei Kirchen.

Restaurant Bellevue im gleichnamigen Weiler liegt nach anstrengendem Anstieg via Berg fast an der Nationalstraße, die über Höhenzüge nach Saverne führt.

Viele zugemauerte oder umfunktionierte Scheunentore zieren die kleinen Dörfer der Gegend.

Ein R4-Kastenwagen. Das ich das erleben darf. Nun kann mir das eklige Wetter gar nix!

Auf den Höhen des ‘La Petite Pierrer Lands’ pfeift der Wind, nagt Nieselregen wie ein Schwarm Pirhañas, liegt in Mulden manchmal noch Schnee.

Die Felswohnungen von Graufthal, nach vierzig Radelkilometern mein heutiges Ziel (nicht ganz freiwillig, denn ich wollte eigentlich Saverne erreichen). Nun einquartiert im einzigen Hotel des Dorfs mit den zwei Kirchen und 150 Einwohnern.

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Heute in der Zeitung:

Quelle: Die Rheinpfalz vom 22.3.18; mit freundlicher Genehmigung von Andrea Dittgen. Link zur vollständigen Zeitungsseite.

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Liebe Grüße aus der Homebase
Eure Sofasophia