Von Römern, Galliern und heiligen Wäldern – Haguenau-Baden Baden Iffezheim Radweg #paminablog

Fachwerk-Eisenbahnbrücke über den Rhein, Bogen, graublauer Himmel, der Fluss. Rostbraun

Der Radweg Haguenau-Bühl-Baden Baden-Iffezheim ist der dritte offizielle Radweg in der Pamina-Region, der auf der Runde #UmsLandPamina zum Einsatz kommt. Auf der Kurzbeschreibung im oben verlinkten Artikel des Radwegeportals der Nordvogesen klingt er eher unspektakulär und es ist nicht auszumachen, ob er auf einer alten Bahntrasse verläuft, oder auf eigens angelegten Wegen im Modertal. Sehenswürdigkeiten werden nicht angezeigt, obwohl ich sicher bin, dass es Sehenswertes gibt. Überall gibt es Sehenswertes.

Nordelsass – Nord Alsace (NA)

Ab Haguenau dürften es nur etwa zwanzig bis dreißig Kilometer sein, bis man den Rhein erreicht und die Nordvogesen verlässt. Über die Rheinfähre bei Greffern führt die geplante Bloggerreise in die zweite Teilregion des Paminalands, nach Baden.

Weitgehend verläuft der Radweg im Tal der Moder, einem Seitenfluss des Rheins, der mit seinen zahlreichen Zuflüssen den größten Teil der Nordvogesen entwässert. Der frühere gallische Name des Flusses rührt von der Gottheit Matrae her. Faszinierender Weise wurde die Stadt Haguenau um ein Jagdschloss herum gebaut, das einst auf einer Insel im Rinnsal erbaut wurde.  Ich bin gespannt, ob die Moder-Insel in Haguenau noch zu erkennen ist und ob man vom Jagdschloss noch etwas erkennen kann. Der Wald von Haguenau war ein beliebtes Jagdrevier der Staufer. Der Vater Friedrich Barbarossas liegt in der ehemaligen Benediktinerabtei von Walbourg begraben. Der Forst ist mit 21.000 Hektar der sechstgrößte zusammenhängende Wald Frankreichs und er verdankt seine Existenz nur dem Umstand, dass der Sandboden nicht fruchtbar genug ist für die Landwirtschaft. Zahlreiche Klöster in der Waldregion gaben dem Haguenauer Forst den Beinamen Heiliger Forst. In meiner Phantasie  werde ich weitläufige Kiefernwälder durchradeln, ein Schuss Brandenburg im Elsass sozusagen, aber die kommende Bloggerreise  wird zeigen, wie es tatsächlich in der Gegend aussieht.

Der Rhein

Bei Drusenheim erreicht man den Rhein und kann mit der Fähre ins badische Greffern übersetzen. Im Blog Flussnoten habe ich im Jahr 2016 eine Bloggerreise zu Fuß und per Fahrrad rheinabärts gemacht. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit dem großen europäischen Strom.

Baden und Baden Baden, Schwarzwald zum Greifen nah

Wenn man die Suchmaschinen fragt, sind in der badischen Teilregion, im Wortstamm des Paminalands etwas umständlich als Mittlerer Oberrhein (MI) bezeichnet, vor allem Städte dominant. Die Bäderstadt aller Bäderstädte Baden Baden und die Pferderennbahn bei Iffezheim und Bühl. Der Baden-Airpark liegt ganz in der Nähe und bindet das Paminaland ans Flugnetz an. Wenn man den verlinkten Flugplan liest, fühlt man sich fast wie mitten in der Welt: Bari, London, Barcelona und Moskau werden angeflogen – falls Sie von Fern eine Radtour im Paminaland planen, ist das Ihr Einstiegspunkt). Die A5 durchschneidet das Rheintal als ewig pulsierende Nord-Süd-Verbindung. Ich hoffe, dass die Radwege gut ausgebaut sind und mich ruhig und komfortabel und gut beschildert voranbringen. Wenn man sich per Zug und Fahrrad auf eine Radtour in die Region begibt, ist dieser Teil des Paminalands sicher einer der lukrativsten Startpunkte. Zahlreiche Stationen der Rheintalstrecke der Deutschen Bahn liegen dort. Suchen Sie sich eine aus.

Laut Streckenplan (siehe auch Grafik rechts in der Seitenleiste) für die geplante Fahrrad-Bloggerreise werde ich kurz hinter Greffern den Rheintal-Radweg erreichen, der über einige Kilometer streckengleich mit dem Radweg Haguenau-Bühl-Baden Baden-Iffezheim führt. Vielleicht besuche ich das Schloss Favorite bei Rastatt.

Ausflug in fürstliche Vergnügungen, Geselligkeit und Spiel, die Jagd und Maskeraden gefällig?

Das Barockschloss Favorite sieht verlockend aus, wenn man es per Suchmaschine in Bild und Text anschaut. Nach Eintauchen in die  römische und gallische Vergangenheit mit Drusus und der geheiminsvollen Gottheit Matrae geht es Jahrhunderte vorwärts in die Zeit des Barocks. Lustgarten und Porzellanmuseum inklusive.

Mit diesem dritten Abschnitt der geplanten Reise werde ich die erste Teilregion erradelt haben und auch etwa ein Drittel der Tour bewältigt haben. Das geplante Blog wird sicher weniger ‘touristisch’ und nüchtern ausfallen wie diese ersten Vorabtexte, die Ihnen einen groben, von mir recherchierten Eindruck der Paminaregion geben sollen (und mir selbst Lust auf die Reise). Als reisender Blogger oder bloggender Reisender lasse ich mich in meinen täglichen Artikeln (ab März 2018 hier in diesem Blog) stets intensiv ein auf die Wunderlichkeiten und Überraschungen, die der Radreisealltag unweigerlich mit sich bringt. Ich werde in diesem Blog meiner guten alten Bauchgefühlslinie treu bleiben und ‘frei nach Schnauze’ berichten, wie manche Bloglesende es von meinen früheren Reisen zwischen Nordkap und Gibraltar und rund um die Nordsee kennen. Das Kleine, nahe, direkt vor der Haustür liegende Fahrradabenteuer ist nicht weniger anspruchsvoll, als die großen fernen Ziele, durfte ich bei der letzten Radreise um mein Heimatbundesland Rheinland-Pfalz feststellen. Einen guten Einblick in die ‘großen’ Reisen vermittelt der Bereich ‘Projekte’ in meinem Stammblog http://irgendlink.de

 

 

Haguenau-Saverne-Radweg #paminablog

Eine gekleidete Strohpuppe auf einem hölzernen Heuwagen. Die Puppe trägt eine blaue Latzhose und einen Hut. Der Wagen hat grüne Holzspeichenräder.

Der Radweg von Haguenau nach Saverne ist der zweite offizielle Radweg auf meiner Bloggerreise ums Paminaland, den ich testen werde. Allerdings in umgekehrter Richtung: von Saverne nach Haguenau. Zwar führt etwas südlicher auch der verlockende Radweg am Rhein-Marne-Kanal bis nach Straßburg, aber da ich ihn schon mehrmals geradelt bin – er ist ausgezeichnet – möchte ich die nördliche Route testen. Laut Auskunft auf der Seite vis-a-vis.eu erwartet einen zwischen Saverne und Bouxwiller eine ehemalige Bahntrasse, hoffentlich mit Tunneln und Viadukten, um die Hügel um die Flusstäler der Zinsel und Moder zu verbinden. Ab Bouxwiller führt der Radweg durch den Hanauer Forst.

Sehenswert, so die vis-a-vis-Webseite, sind zahlreiche Museen in Bouxwiller, Saverne und Haguenau, sowie Kirchen und Schlösser.

Ein stehender Mann auf Sockel vor ockerfarbenem Hintergrund. Er trägt ein grünes Hemd ind graue Hosen. Die Hände sind vor dem Buch gefaltet. Sein Kopf ist ein Würfel mit riesigen Ohren.
Serge Wittmann Skulptur aus Eiche. Foto dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt von Serge Wittmann.

Natürlich möchte ich meinem Künstlerkollegen Serge Wittmann in seinem Atelier in Bouxwiller einen Besuch abstatten. Den Bildhauer und Maler durfte ich während einer gemeinsamen Ausstellung in Lemberg bei Pirmasens kennenlernen. Seine filigranen Eichenholzskulpturen, die er durch kubische Elemente maskiert, sind faszinierend.